)) freies netz werk )) KULTUR

Es wird einmal...

Search

 

 

 

 

 

 

Fokus Future: Hier und jetzt

8. September 2021

Von Uta Atzpodien

Eine meiner Blumen war ein Blick durch eine quadratische Öffnung auf Baumzweige vor blauem Himmel, quer durch eine wohnlich gestaltete Etage mit transparentem Boden. Hier saß der Performer Jascha Sommer und schnitt einen Apfel in Stücke, ließ einen Eimer zu mir hinunter mit erfrischend sauren Apfelstücken. ür eine halbe Stunde durfte ich am Samstag diesen Wohnkubus mit Wänden aus rotfarbenem Vorhang im Wandelgarten des Luisenviertels besuchen.

Uta Atzpodien - Foto: Ralf Silberkuhl
Uta Atzpodien - Foto: Ralf Silberkuhl

Ein tiefes Durchatmen schenkte mir dieser Besuch in der „Arche für die Gegenwart“, „No Future“, ein performativ anregendes Erlebnis, zu Gast in Wuppertal. Spitzfindig, ein Tête-à-tête auf zwei Etagen, zwischen Performer und Betrachterin, ganz ohne GGGs und doch coronakonform, mit seitlich offenen Wänden, transparenter Zwischendecke. Wie der Kunst so eigen, war das wohltuende und erhellende Geschenk das Innehalten, die Erfahrung im Moment. In der sich beschleunigenden, häufig digitalen Betriebsamkeit scheint dies häufig verloren zu gehen.

Tagtäglich überfallen mich Schwindel und Traurigkeit, wenn ich verfolge, wie sich nah und fern die Klimakatastrophen und gesellschaftlichen Grenzsituationen aneinanderreihen, Bilanzen, Zahlen, Ereignisse, die schiere Unerreichbarkeit der Klimaziele, eine häufig wenig handlungsfähige Politik. Angst, Unsicherheit und fehlende Zuversicht machen sich breit.

Da sind noch mehr Blumen und Aufbruch gefragt: Letzten Samstag diskutierte das PhiloRadio auf WDR5 große Fragen, Solidarität, Hoffnung, konstruktive Lösungen, sprach mit Persönlichkeiten wie Mai Thi Nguyen-Kim, Richard David Precht, Maren Urner, zum Nachhören übrigens. Mich erquicken Perspektiven, die frisch, lebendig, konstruktiv auf konkretes Handeln und Weitergehen fokussiert sind, also wirklich auf das, was uns miteinander weiterbringt. Zurück zur Kunst.

Am Sonntag hat die partizipative Kunst- und Mitweltaktion „plan e: planet erde“ mitten auf dem Platz hinter dem Café Ada zu einem offenen Kunstatelier, der Bepflanzung eines Pilot-Hochbeetes und zu – von der Natur inspirierten – künstlerischen Aktionen eingeladen. Derzeit dürfen übrigens Stimmen beim Bürgerbudget für den Insel Kulturgarten abgegeben werden, damit hier 2022 ein Nachbarschaftsgarten entstehen darf. Worte von dem Didgeridoospieler Marvin Dillmann klingen noch nach. Nicht nur im berührenden Klangerlebnis, sondern auch in der Reflexion darüber wurde eines deutlich: Der Fokus ist wichtig, hier und jetzt. Über diese Aufmerksamkeit, über ein analoges, präsentes und gerne auch gemeinschaftliches Erleben von Kunst kann sich ganz viel verändern; so können wir einen Wandel, Kulturwandel erst erfahren, erleben, umsetzen.

„Another spirit“ nennt sich nun eine Kooperation von Tanzrauschen, arte und Wuppertal Institut, die von morgen, Donnerstag bis Samstag mit Kreativen und Wissenschaftlern im Insel e.V., Kino Rex-Theater und Pop-Up-Store an der Friedrich-Ebert-Straße „Wege zu einer nachhaltigen Praxis“ erkunden werden. Parallel dazu sind der Bildende Künstler Daniel Hoernemann und ich erneut in der „Zukunftsküche“ unterwegs, in den ehemaligen Gastronomieräumen am Wuppertal Institut. Unser Aufruf: Welche Ideen gibt es, um diesen Ort zusammen mit Nachhaltigkeitswissenschaft, Kunst und Stadtgesellschaft zu bespielen? Die Staffel für die nächste Kolumne reiche ich weiter an den Künstlerkollegen Hoernemann. Fokus Future: Ein Miteinander brauchen wir – hier und jetzt – für alles Zukünftige.

Anregungen und Kritik: kolumne@fnwk.de

vorheriger Artikel Unser gemeinsamer Atem
nächster Artikel Einzigartig, irrational, verantwortlich.
1913

 

PARTNER & FÖRDERER

Stadtsparkasse Wuppertal

Stadt Wuppertal / Kulturbüro

 

Vorsitz / Vorstand

Lars Emrich // 1. Vorsitzender
Zara Gayk // 2. Vorsitzende
Beide sind einzeln vertretungsbefugt und bilden laut § 26 BGB den Vorstand des Vereins.

Uta Atzpodien // Vorstand

Vereinsregister –
Amtsgericht Wuppertal: VR 30873
Finanzamt Wuppertal-Elberfeld: 132/5901/5166

 


NEWSLETTER

Melden Sie sich für den Newsletter von )) freies netz werk )) KULTUR an !

Wichtig!

Nach dem Anmelden erhalten Sie eine E-Mail an die angegebene Adresse. Folgen Sie bitte den Anweisungen in dieser Nachricht und bestätigen Sie damit Ihre Anmeldung.
Nur so werden Sie zukünftig den Newsletter von )) freies netz werk )) KULTUR erhalten.

 

KONTAKT

Sie möchten mehr über unseren Verein und unsere Projekte erfahren?

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!


Postanschrift

)) freies netz werk )) KULTUR e.V.

c/o Atelier Gayk
Trooststr. 5
42107 Wuppertal

Konto- & Spendenverbindung

Stadtsparkasse Wuppertal
IBAN: DE87 3305 0000 0000 8343 66
BIC: WUPSDE33XXX
Konto: 8343 66
BLZ: 33050000

Webhosting / Redaktion

Zara Gayk

 

)) freies netz werk )) KULTUR – 2024 Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung
Nach oben