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Aus gelebter Utopie erwächst Verständnis

Kultur kann den Weg ebnen // 6. März 2024

Von Uta Atzpodien​

Bunt blühen die Krokusse, Narzissen und Schneeglöckchen: Der Frühling umschlingt uns schon Anfang März; es sprießt und gedeiht im warmen Licht der Sonne. Das Lebendige darin tut gut. Zugleich war mir und vielen anderen der Tod in den letzten Tagen wieder viel zu präsent, auch schmerzhaft unerwartet.

Uta Atzpodien - Foto: Ralf Silberkuhl
Uta Atzpodien - Foto: Ralf Silberkuhl

Blick zurück nach vorn: Trauer braucht Zeit, um ins Leben integriert und verstanden zu werden. Für die Kolumne möchte ich des Theatermachers René Pollesch gedenken, der letzte Woche unerwartet in Berlin starb. Mich hat er als Teil einer dynamischen Generation von Theaterleuten inspiriert, mit bis heute aktiven Kollektiven wie „She She Pop“ und „Showcase Beat le Mot“. Zuletzt war Pollesch Intendant der Volksbühne in Berlin und hat das Theater als Kunstform „neu bestimmt“, so hieß es in der Laudatio zum Else-Lasker-Schüler-Preis 2012. Er selbst sagte: „Nichts ist aufregender als Denken auf der Bühne.“ So habe ich seine Arbeiten auch erlebt. Die Bezeichnung seines Theaters als „transformatorische Utopie oder Energie einer Art umfassenden kollektiven Intelligenz“, so Matthias Pees, Leiter der Berliner Festspiele, passt gut hierher.

Also zurück ins Tal: „Der uralte Menschheitstraum vom Schweben durch Wuppertal“ hieß es auf einer Zeichnung der Cartoonisten Hauck & Bauer in der Süddeutschen Zeitung am 1. März, jenem Tag, an dem 1901 die Schwebebahn ihren Betrieb aufnahm. Heute schweben und schmieden wir weiter an Träumen und Utopien, ganz besonders in der Kultur. Am Wochenende schwebte der Kulturort Loch zum siebenjährigen Bestehen auf Wolke 7: „Hier steht die Welt Kopf und der Verstand feiert Purzelbäume.“ Die Börse wird 50! Das Kulturmagazin Italien 40! Viva! Es ist faszinierend, wieviel Kultur in unserer Stadt pulsiert.

Eine angemessene, nachvollziehbare und transparent gehandhabte (institutionelle) Förderung ist da essenziell. Es braucht immer noch mehr Austausch, Vernetzung und Verständigung, auch wenn schon viele Ansätze den Weg ebneten. Aktuell scheint eine neue Art kollektiver Intelligenz in der Zusammenarbeit von Verwaltung und freier Szene zu sprießen. Im April, so hieß es im Kulturausschuss, sollen gemeinsam transparente Kriterien für die Förderung erarbeitet werden.

„Soziale Bänder zu weben“ wünschte sich am Sonntag eine Besucherin im Bandwebermuseum. Dort und später im Hutmacher in Utopiastadt strickte die Performerin Annika Kompart eine Stunde lang – und bald an weiteren Orten der Stadt. Ideen und Utopien werden festgehalten, die in die Aktionstage „#Weben für Morgen“ vom 21. bis zum 23. März auf der Insel /| Kultur im Ada eingeflochten werden. Fokus wird das Gestalten einer nachhaltigen Kultur sein, mit allem, was es dafür braucht.

Bewegt haben mich die Worte eines dänischen Besuchers, der sich mehr „Understanding“ – Verständnis – wünschte, gegenseitige Akzeptanz in all unserer Unterschiedlichkeit. So einfach es klingt: Angesichts der polarisierenden Gesellschaft heißt es, noch genauer zu erkennen, was dieses fördert. Kultur in all ihren Facetten wird zur gelebten Utopie, wenn sie ein verbindender Schlüssel fürs gegenseitige Verständnis ist, das es achtsam immer wieder neu zu hinterfragen und auszuloten gilt. Auch Reibungen braucht es; sie sind in brennenden Themen oft unvermeidbar. Die Berlinale hat dies jüngst gezeigt.

Hier in Wuppertal freue ich mich nun auf Literatur: Jüngst wurde Dana Vowinckel für den Leipziger Buchpreis nominiert: Am Freitag kommt die junge jüdische Autorin zu uns auf die Insel, wenn – so mit Hoffnung der aktuelle Stand – im Streik, der Ersatzverkehr der Bahn es möglich macht.

Fragen und Anregungen gerne an: kolumne@fnwk.de

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