Mit Kunst und Kultur in die Zukunft Torsten Krug blickt auf das erste Jahr zurück. Wir sind Einzelne. Wir sind frei. Wir vernetzen uns. Wir schaffen Werke. Alles für die Kultur. Das Bündnis Freies Netz Werk Kultur aus Kulturschaffenden Wuppertals und der Region bildet seine Widersprüche und Spannungen bereits in der Namensgebung ab. In seiner ersten Mitgliederversammlung nach Vereinsgründung im Mai 2017 erscheint das Wagnis gelungen. Kaum zu glauben, was in einem Jahr alles angestoßen wurde. Torsten Krug - Foto: Andreas Fischer Die Bilanz beeindruckt und ist der Erfolg ehrenamtlicher Arbeit vieler, maßgeblich des aktuellen Vorstands, der seit seiner Zusammensetzung allein 18 Vorstandssitzungen und zahlreiche lose Treffen absolvierte: Lars Emrich, Zara Gayk, Uta Atzpodien, Christian von Grumbkow und Tine Lowisch. Jour-fixe-Veranstaltungen an wechselnden Kulturorten boten nicht nur Mitgliedern Infos, Impulse, Fort- und Weiterbildung und Gelegenheit zur Vernetzung. So in Utopiastadt, in der Färberei, der City-Kirche, im NRW Kultursekretariat, in der Börse, im Ort oder im Wuppertal Institut. Dort fand eines der bisher meist besuchten Treffen statt und reichten sich Kunst und Wissenschaft die Hand. Angesichts unserer ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Situation stellt das weltweit renommierte Wuppertal Institut die Frage nach der „großen Transformation“, das heißt, nach einer Veränderung hin zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Gesellschaft. Aus dieser Begegnung entstand die gemeinsame Arbeit an der Studie „Zukunftslabor Kunst und Kultur“, welche die Potenziale zur Transformation für Wuppertal in Verbindung mit Kunst und Kultur erforscht: Wie wollen wir leben? Welche Rolle spielen Kunst und Kultur dafür? Ausgangsbasis sind zukunftsweisende Projekte und Akteure, wie es sie bereits zahlreich in unserer Stadt gibt. Aus dem Jour fixe entstanden und entstehen neue Verbindungen, Arbeitsfelder und Kooperationen. Nicht zuletzt diese Kolumne, die seit Januar Kunst und Kultur in Wuppertal und darüber hinaus abbildet und befragt. Arbeits-, Projekt- und Interessengemeinschaften entstanden, beispielsweise zur Bildenden Kunst, zum „Wupperbogen“ - einem konzeptionellen Baustein des zukünftigen Pina Bausch Zentrums - oder zum Engelsjahr 2020. Eine Website ist im Aufbau, welche Kulturorte der Stadt präsentieren, Termine übersichtlich bereit stellen, eine interaktive Plattform für kulturpolitische Positionen, Meinungen und Ideenaustausch enthalten wird. Auch eine Förderdatenbank, in der Mitglieder Hilfe und Infos zu Fördermöglichkeiten bekommen können, ist in Arbeit. Einiges wird nur Mitgliedern zur Verfügung stehen, vieles ist für jede und jeden zugänglich. Was mit großem Elan begann, trägt erste Früchte. Manch einer hatte der Unternehmung keine lange Lebensdauer prognostiziert, doch das Netz Werk wächst an seinen Aufgaben und meistert eine Hürde nach der anderen. Den wohl größten Coup landet das Netz Werk in der Anmietung der ehemaligen Räumlichkeiten der Junior-Uni an der Friedrich-Engels-Allee. Dort soll auf elf Flächen unterschiedlicher Größe ein Zentrum des Miteinanders und der Kreativität entstehen: Gemeinschaftsräume, Ateliers, Probe- und Büroräume könnten ein Zuhause für das Freie Netz Werk Kultur werden - eine neuerliche, produktive Paradoxie für die Freien und doch Vernetzten in unserer Stadt. Der nächste Jour fixe zum Thema „Kunst trifft Wirtschaft“ findet am Mittwoch, 4. Juli, um 19 Uhr in den Riedel Hallen statt. Alle Neugierigen sind willkommen. vorheriger Artikel Mit Kindern mutig in die Zukunft 5446 Weitere Informationen WZ KolumneDiese Kolumne in der Westdeutschen Zeitung