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Die fünfte Dimension

Tine Lowisch über die Anforderungen von morgen

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Von Tine Lowisch

Und eins und zwei und drei und vier. Vorwärts, rückwärts, seitwärts, an – hoch, runter, hin und her… Kennen Sie das noch? So habe ich als Kind zusammen mit meinen Freundinnen auf unseren Spaziergängen um die Talsperre in Ronsdorf die Welt am helllichten Tag in ihren damals noch drei Dimensionen vermessen. Meist als Viererkette, Hand in Hand, auf dem Weg in die Zukunft. In diesen Momenten waren wir gleich. Ausgestattet mit dem unvergleichlichen Gefühl ansteigender Vorfreude auf das Leben, das wir ohne Zweifel meistern würden. Zuhause umgeben von runden, organisch fließenden, knallorangefarbenen Zeitzeugen des damals bereits abklingenden Space-Age, das sich grell, bunt und pop-artig in Möbeln, Kino, Mode und Alltagsgegenständen zwischen 1957 und 1973 zeigte. Wer in dieser Zeit aufwuchs, wer zum Beispiel den unglaublichen Sprung des Menschen ins All, der ja verbunden mit dem Wettlauf zum Mond geprägt war, als Kind miterlebt hat, hatte, glaube ich, genauso wie ich, einfach nur Angst und ist heute hoffentlich von einer gesunden Skepsis gegenüber jedweder Euphorie geprägt, die bei Erwachsenen durch neue, vor allem technische Möglichkeiten ausgelöst werden kann.

Tine Lowisch - Foto: Claudia Scheer van Erp
Tine Lowisch - Foto: Claudia Scheer van Erp

Wir Kinder sind damals in den Wald gegangen, der bei allen Wuppertalern zum Glück vor der Haustür liegt. Die Kinder und Jugendlichen dieser Tage ziehen sich nicht zurück, sie gehen im Gegensatz zu uns mahnend auf die Straße und zeigen offen ihre Angst. Denn sie wissen, dass wir keine Zeit mehr haben – diese vierte Dimension wird knapp. Aber wie der Mensch so ist, wenn er erwachsen ist, überspringt er in Gedanken gerne mal die Gegenwart und führt überraschenderweise bereits den Übergang in die fünfte Dimension im Munde. Viele sprechen im Moment sogar davon, dass unser Planet mitsamt all seinen darauf lebenden Menschen Anstalten macht, in die fünfte Dimension einzutreten. Die Vertreter dieser Theorie hoffen auf einen erhöhten Bewusstseinszustand jedes Einzelnen. Ein Bewusstseinszustand, der dafür zuständig sein soll, dass wir Menschen wieder eine vollkommen positive, friedvolle und harmonische Realität schöpfen werden. Sie hoffen, dass wir unsere veralteten Verhaltensmuster, wie zum Beispiel unseren egoistischen Verstand, nach und nachhaltig ablegen werden und uns an unseren friedfertigen, seelischen Verstand erinnern, den jeder von Geburt an in sich trägt.

Hört sich als Ziel ziemlich beruhigend an. Hört sich aber auch an, als könnte diese Vorstellung einer fünften Dimension wie eine Tür funktionieren, durch die all diejenigen schlüpfen wollen, die sich aktuell aus der Verantwortung stehlen. Dimension 4.0, mit den Begleiterscheinungen: flexible Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit, Projektarbeit, Verdichtung des Informationsaustauschs, Arbeitsintensivierung oder Zeitdruck sind ehrlich gesagt intensive Belastungen – es sind Probleme, die uns emotional erschöpfen und keine Herausforderungen. Wenn sich Systeme zu schnell verändern und wir uns innerhalb dieser Systeme nicht schnell genug mit verändern, werden wir uns von diesem Kontrollverlust bedroht fühlen. Mit allen Konsequenzen. Einige sagen, dass die Einführung digitaler Technik das fördert, was die Einführung der industriellen Technik verhinderte. Sie hoffen, dass der Mensch sich wieder als verantwortungsvoller Gestalter empfehlen wird. Ist dann wieder einmal jeder ein Künstler? Na gut, wir wissen alle nicht genau, wie die Anforderungen von morgen aussehen. Aber ich gehe mit… und eins und zwei und drei und erstmal 4.0

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