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Immanuelskirche: Engagiert und standhaft in stürmischen Zeiten

Von Monika Heigermoser

In der Kultur ist Transformation zu einem Schlüsselbegriff geworden. Sie steht für Veränderung in Krisenzeiten. Würden Sie aber die Immanuelskirche im Wuppertaler Osten mit Transformation in Verbindung bringen? Wenn Sie jetzt Nein denken, täuschen Sie sich.

Monika Heigermoser - Foto: Andreas Fischer
Monika Heigermoser - Foto: Andreas Fischer

Nach meiner Zeit als Leiterin des Kulturbüros fand ich mit der traditionellen Immanuelskirche den für mich richtigen Kulturort für ehrenamtliches Engagement. Ich kann heute vieles von der Wuppertaler – hier: Barmer – Geschichte und ihren subtilen Zusammenhängen besser verstehen und ich kann auf der anderen Seite viel an Erfahrung aus der Kulturförderung einbringen.

Die Immanuelskirche wurde vor mehr als 150 Jahren von der evangelisch-reformierten Gemeinde erbaut. Es war die Zeit der Hochindustrialisierung, in der aus allen Regionen Menschen nach Barmen und Elberfeld kamen, um Arbeit zu finden. Die Immanuelskirche wurde zum Zentrum religiöser Zusammenkünfte und zur Heimat vieler fremder Menschen. Damals war es eine Ehre für Bauarbeiter, an der Entstehung dieser Kirche mitwirken zu dürfen. Kann man sagen, dass Religion in diesen Zeiten den gesellschaftlichen Kitt bildete, den wir heute der Kultur zuschreiben?

Die Immanuelskirche überstand 150 Jahre, zwei Weltkriege, die große Brandkatastrophe 1943 in Oberbarmen und war im Nationalsozialismus konspirativer Ort der Bekennenden Kirche. Sie hat alles überstanden. Zum großen Bruch kam es in Friedenszeiten in den 1980er-Jahren, als die evangelische Kirche ihren Erhalt nicht mehr finanzieren konnte und die Immanuelskirche zum Abriss stand. Dies ließen die Mitglieder der Gemeinde nicht zu, gründeten einen Verein und kauften die Kirche. So entstand mit einem Vorlauf von einigen Jahren eine der ersten freien Kulturkirchen Deutschlands. Ich erinnere mich an fulminante Jazzkonzerte, spannende Ausstellungen und eindrückliche Lesungen, die man in Wuppertal in den 80er- und 90er-Jahren unbedingt besuchen musste. Jedoch der nächste Bruch nahte bereits: Der baufällige Kirchturm musste dringend saniert werden, dies aber konnte der kleine Trägerverein nicht allein leisten. Wieder wurden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um die Bauarbeiten zu finanzieren, und es gelang. Der Turm wurde mit großem Aufwand saniert, die Immanuelskirche professionalisierte sich als Kulturort mit moderner Infrastruktur und geriet wieder in ruhigeres Fahrwasser.

Und jetzt befinden wir uns als freier Kulturort in der Coronapandemie und mühen uns wie alle anderen Kulturorte damit ab, unsere Immanuelskirche zu sichern. Dafür haben wir Unterstützung: Einen aktiven Verein mit wertvollen Professionen, eine engagierte Geschäftsstelle sowie viele Förderer, die weiterhin zur Immanuelskirche stehen. Dazu zähle ich auch die Wuppertaler Kommune. Eine große Rolle spielen die staatlichen Förderprogramme wie NEUSTART KULTUR. Sie haben uns finanziell über Wasser gehalten und zu erstaunlichen Kraftakten ermutigt: Zeitgemäße Hygienekonzepte, Technisierung für hybride Konzerte, Erneuerung der veralteten Sanitäranlagen und den Einstieg in die Barrierefreiheit für unseren alten Gemeindesaal. Wir werden das alles erreichen und sind manchmal selbst erstaunt darüber.

Für diesen Prozess der Transformation braucht es Mut und Ideen, sehr unterschiedliche fachliche Unterstützung und Beharrlichkeit. Mich erfüllt es mit Zuversicht, diesen komplizierten Weg, den uns Corona vorgibt, mit den vielen Partnerinnen und Partnern gehen zu können.

Monika Heigermoser ist Schatzmeisterin des Fördervereins Kulturzentrum Immanuel e. V.

Anregungen und Kritik: kolumne@fnwk.de

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