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Wir sind viele

30. März 2022

Von Torsten Krug

Heute knüpfe ich direkt an die Kolumne meiner Kollegin Tine Lowisch und ihrem Traum von einer Kultur der sozialen Gerechtigkeit an. Zwar glaube ich, dass Kunst- und Kulturschaffen sich freihalten sollte von moralischem Impetus – oft kann es so besser Seismograph oder Reibungsfläche sein –, doch teilen wir als Kulturschaffende sicherlich das Engagement für eine gerechtere Welt.

Torsten Krug - Foto: Andreas Fischer
Torsten Krug - Foto: Andreas Fischer

Seit 2017 gibt es „Die Vielen“. Das bundesweite Aktionsbündnis „verbindet die Abwehr eines ausgrenzenden, rassistischen, undemokratischen Kulturbegriffs von rechts mit der Lust auf offene gesellschaftliche und vor allem demokratische Fortentwicklung“, so sein Selbstverständnis. Vergangene Woche waren auch wir vom Verein Insel und „freiem Netzwerk Kultur“ in Mülheim an der Ruhr zum ersten analogen Treffen der „Vielen NRW“ seit zwei Pandemie-Jahren. Und trafen auf eine Gruppierung im Umbruch. Der Bundesverein von „Die Vielen“, so erfahren wir, steht kurz vor seiner Auflösung, möchte dies aber nicht als ein Ende der Aktivitäten verstanden wissen: „Wir geben ‚Die Vielen‘ in die Hände der Koordinationskreise und an jede einzelne Kunst- und Kultureinrichtung mit der Bitte: bleibt wachsam, wendet euch gegen jede Form der Normalisierung von Diskriminierung und Ausgrenzung.“

Die Landesvereinigungen werden also mehr Eigenverantwortung bekommen, Direktiven und Vorgaben aus Berlin bleiben in Zukunft aus, was in Mülheim nicht nur als Verlust wahrgenommen wurde. Viele der Anwesenden eint offenbar der Wunsch, sich zu solidarisieren, aus der oftmals empfundenen Ohnmacht gegenüber den Entwicklungen in der Welt heraus und ins Handeln zu kommen. Der Name des Netzwerks besagt auch: Du bist nicht allein, wir als Zivilgesellschaft sind viele, wir müssen uns nur finden.

Am Samstag besuchte ich nach langer Zeit wieder einmal das Theater in Rostock, meinen ersten professionellen Wirkungsort als Regisseur. Gespielt wurde „Der Kirschgarten“ von Anton Tschechow. Die Inszenierung des 1903 entstandenen Stücks entfaltet präzise, wie ein Krimi, die Zumutungen des Kapitalismus für eine in ihren Werten stagnierende Gesellschaft. Im Anschluss an die Aufführung verliest eine der Schauspielerinnen eine Erklärung: „Wir sind fassungslos angesichts des Krieges in der Ukraine, angesichts des Leids, aber auch angesichts der Zeitenwende, die diese Aggression markiert. Was kann das Theater in diesen Tagen tun?“ Sie solidarisieren sich mit den Menschen in der Ukraine – und mit der Zivilgesellschaft in Russland. Auch diese sind „viele“. Im Anschluss werden, wie vielerorts erfolgreich Spenden gesammelt.

Am Tag darauf erreicht mich im Wind der Ostsee ein Hilferuf: Ein Benefiz-Konzert Wuppertaler Bands zugunsten geflüchteter Künstlerinnen und Künstler kann aufgrund des zu erwartenden Kälteeinbruchs am Wochenende nicht in der Alten Glaserei stattfinden, über 150 Tickets sind schon verkauft. Es ist eine Überforderung, das auf die Schnelle umzuorganisieren, doch das drängende Gefühl, etwas tun zu wollen, treibt uns auch hier. Und so geht es kommenden Samstag um 19 Uhr los auf der Insel, in Kooperation mit der Alten Glaserei und Public e.V.: Es spielen „bashert.“, ein Singer-Songwriter aus Wuppertal und „Fuse One Six“. Deren „Spirit des Punk, gepaart mit dem Punch von Alternative feiert alte Zeiten, bricht aber gleichzeitig auf zu neuen Ufern“, so ihre Presse-Info. Dann mal los! Alles, was hilft. Karten unter www.insel.news

Anregungen und Kritik per E-Mail an kolumne@fnwk.de

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