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Mit Literatur und Philosophie umweltfreundlich weiterdenken

Dieser Spätsommer wird literarisch // 3. August 2022

Von MC Graeff

Donnerkiel, wie schnell es geht… In einer Woche wird die Schule schon wieder begonnen haben: „Hefte raus, Klassenarbeit!“ Während die Raben sich nicht entscheiden können, welche Nacht auf dem Flughafen-Terminal sie als ihr schönstes Ferienerlebnis verkaufen können, stapeln sich am Horizont die dringlichsten Fragen der kommenden dunklen Saison: Wie kriegen wir diesmal den Glühwein heiß? Wird es am „black friday“ überhaupt noch Kohlen geben? Und woher kommt der Spruch „Noch ist Bohlen nicht verloren“? (Die Castings laufen bereits!)

Max Christian Graeff - Foto: C. Paravicini
Max Christian Graeff - Foto: C. Paravicini

Schon jetzt werden die Fleecepullover knapp; das wird eine ganz famose finstere Zeit! – Doch halt, inmitten der gut begründeten Fragen zur Saison einer vielleicht ewigen Mitternacht sei gemahnt: Zuvor kommen mal der Rest- und der Spätsommer und dann noch der Herbst in all seinen Phasen dran.

Auch wenn unser großes Schiff der Träume auf der Geisterroute des grenzenlosen Wachstums längst leckgeschlagen ist, so schwimmt es doch noch. Und zum halbwegs kultivierten Untergang gehört es nun mal, ihm beim Volllaufen zuzuschauen, bis zuletzt über eine Rettung nachzudenken und Boote für die Kinder zu bauen. Ob wir damit heuer entscheidend weiterkommen, darf bezweifelt werden; momentan erscheint die Lernkurve so flach wie die Salzwüste von Utah. Dort läuft, wie seit über hundert Jahren, die „speed week“ – die Woche der Geschwindigkeitsrekordversuche. Wir haben nicht mal nichts gelernt… Hoffentlich schreiben die Kinder nicht bei uns ab.

Auch das Kulturleben beginnt sich wieder zu entfalten: Es werden allzu kurze Wochen sein, in denen vieles noch draußen oder bei geöffneten Fenstern stattfinden kann und Sie sollten sie nutzen. Vor allem die kleineren Orte wie beispielsweise der Kultursalon No. 10 von Felicitas Miller und Herbert Gerstberger in der Wichlinghauser Nornenstraße benötigen nun dringend Ihre Aufmerksamkeit. Am Mittwoch liest dort der Schriftsteller Thorsten Krämer und am Donnerstag stellt Andreas Steffens philosophische Miniaturen zur Weltaufmerksamkeit vor und empfängt als Gast den Aphoristiker Alexander Eilers. Am Samstag folgt noch eine Lesung mit Christiane Gibiec aus ihrem neuen Roman „Unruhe“. Das klingt Ihnen zu abgehoben, zu vielfordernd? Lassen Sie sich bitte enttäuschen: Literatur und Philosophie waren immer schon der umweltfreundlichste Brennstoff fürs Weiterdenken, die nachhaltigste und effektivste Quelle für die Solarzellen von Gemüt und Verstand – und wann, wenn nicht jetzt, sollten wir mit einer Gymnastik beginnen, die uns ein wenig widerstandsfähiger gegen die kommenden langen, finsteren und möglicherweise bitterkalten Nächte machen kann?

Auch die verschobene Erinnerungsmatinee für zwei bekannte Wuppertaler Autoren, Dorothea Müller und Karl Otto Mühl – beide während der Pandemie verstorben – am 21. August in der Insel (über dem ADA) und vor allem die Wuppertaler Literatur Biennale vom 3. bis zum 10. September sollten keinesfalls in den tagesnachrichtlichen Verstörungen untergehen – und das nach 25 Jahren erfolgreicher Arbeit organisatorisch renovierte Literaturhaus Wuppertal füllt ebenfalls sein spätsommerliches Programm.

Nutzen wir all das, was bei unsicherer Gesamtwetterlage vorerst geplant werden kann! Es mag die fackelnde Wut über den Zerstörungswillen der Spezies Mensch nicht löschen, aber jeder Abend mit der Kunst ist eine Planke für das eilig zu bauende Floß, ein „Dennoch“ in der finsteren Sinnfreiheit. Jede Zuschauerin, jeder Zuschauer von Kunst und Kultur baut am eigenen und damit am gemeinsamen Sinn, an dem, was einmal „Hoffnung“ hieß.

Anregungen und Kritik: kolumne@fnwk.de

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