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Positive Menschlichkeit als Kulturträger

27. April 2022

Von Tine Lowisch

„Eine Renaissance der westlichen Kultur wird nur gelingen, wenn positive Männlichkeit als Kulturträger neben den Werten positiver Weiblichkeit ebenfalls Anerkennung findet“, las ich in einer Reportage vor gut einer Woche in dieser Zeitung. Zitiert wurde Michael Klein, Professor für Männerpsychologie an der Katholischen Hochschule zu Köln. Ein gutklingender, mehrdeutiger Satz, den ich tatsächlich mehrfach deuten möchte.

Tine Lowisch - Foto: Claudia Scheer van Erp
Tine Lowisch - Foto: Claudia Scheer van Erp

Ich gebe zu, dass ich mir aktuell diverse Ergänzungen zu einer Professur für Männerpsychologie an einer katholischen Hochschule zu Köln vorstellen kann, und ich hoffe, dass es den Verantwortlichen vor Ort genauso geht. Welche Kriterien einer positiven Männlichkeit definieren die Studierenden wohl in Zeiten wie diesen mit ihrem Professor und ordnen sie diese tatsächlich gleichwertig neben denen positiver Weiblichkeit, neben Werten, die insgesamt erweitert definiert werden sollten? Dies zu versuchen, ist aus meiner Sicht auf jeden Fall der richtige Weg zu einer positiven Menschlichkeit als Kulturträger – einer, der nicht nur meine Anerkennung findet.

Was genau mit dem Gelingen einer Wiedergeburt, einer Renaissance westlicher Kultur gemeint sein könnte, kann ich im Moment nicht entschlüsseln, da ich unter dem Begriff einer westlichen Kultur aktuell ganz andere Vorstellungen entwickle als noch vor ein paar Wochen. Was mir bei dem Versuch aber klar ist: Viele Generationen von Menschen sind schon vorausgegangen und sie wurden immer davon angetrieben, sich ein besseres Leben zu ermöglichen. Auch über menschengemachte Hürden, über künstliche Konstrukte wie zum Beispiel verschiebbare Grenzen hinweg. Der Mensch geht, wenn es nichts mehr gibt, wofür es sich lohnt zu bleiben – wenn er also nicht mehr bleiben kann. Dann kommt er irgendwann irgendwo an. Wenn er nicht in der neuen Gesellschaft ankommt, vielleicht in Parallelgesellschaften stecken bleibt, wenn das Leben also vielleicht nicht besser wird, zieht er oftmals weiter. Das war immer schon so, und eine Flucht oder ein Abwandern aus den unterschiedlichsten Gründen ist für keinen Menschen jemals leicht gewesen.

Aldous Huxley war 38 Jahre alt, als er seine fiktive Brave New World erfand. Er beschrieb eine gruselige Zukunft, in der die Menschen als manipulierte Geschöpfe in einem totalitären System leben. Viele Jahre später, mit 76 Jahren, schrieb er den Roman, den ich sehr viel lieber zur Hand nehme: Island (dt.Eiland), das Portrait einer friedlichen Gesellschaft. Eine, die den Menschen hilft, ihr positives Potential zu entfalten. Ob jung oder alt, ob durch schwere Krankheit, die auch der Autor Aldous Huxley durchmachte, oder in Gesundheit: Man kann offensichtlich zu jeder Zeit Optimist werden. Mir hilft bei dem Versuch, optimistisch zu bleiben, immer die Erkenntnis, dass die Welt nicht allein aus Materie besteht – aus diesen herumschwirrenden Elementarteilchen.

Mir ist wichtig, dass wir verstehen, dass die Welt auch aus den Beziehungen der Menschen zueinander besteht. Menschen, hier mal, als nur ein Beispiel für die Bezüge zwischen Energie und Materie. Diese Überlegung aus der Quantentheorie, mit der vor knapp hundert Jahren die größte Revolution der Physik ins Rollen geriet, legte eine neue Vorstellung unserer Wirklichkeit offen: Wir stehen immer in Beziehungen zueinander, ob wir wollen oder nicht – ob wir uns kennen, schätzen oder nicht. Nutzen wir dieses Phänomen für die Entwicklung einer positiven Menschlichkeit als Kulturträger mit physikalischem Grundsatz. Ich fühle mich durch diese Strategie immer wieder wie neu geboren und dadurch vor allem mit den Kulturmenschen in meiner Stadt Wuppertal zumindest halbwegs verbunden. Und das ist doch schon mal was.

Anregungen und Kritik: kolumne@fnwk.de

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