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Erlesenes und Erlebtes sind Geschwister

Von Tine Lowisch

Wenn es stimmt, das Erlesenes und Erlebtes genauso wie Erdachtes und Erstrittenes Geschwister sind, gehören sie zu einer im besten Sinne furchtlosen Familie von Faktoren, die das Fundament einer Gesellschaft in guter Verfassung bilden. In der vergangenen Zeit habe ich oft gelesen, dass Menschen sich beklagen, dass sie aufgrund der zunehmenden Unübersichtlichkeit der zur Verfügung stehenden Meldungen in immer mehr Medien die Übersicht verlieren. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass dem einen oder anderen bei der uns umgebenden Informationsmasse schwindelig wird.

Tine Lowisch - Foto: Claudia Scheer van Erp
Tine Lowisch - Foto: Claudia Scheer van Erp

Denn wir befinden uns ja aktuell in einer rasanten technologischen Revolution, deren Auswirkungen niemand vorhersehen kann. Beschleunigen wir vielleicht in einem manchmal unangenehmen Sog sogar in ein jetzt überraschenderweise fotografiertes schwarzes Loch? Dass das von Menschen zusammengetragene Wissen täglich zunimmt und der aktuelle Stand der Dinge immerhin vollumfänglich in der Welt ist, finde ich persönlich sehr beruhigend.

Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass jeder Einzelne verantwortungsvoller mit diesem Schatz umgeht und das Wissen der Welt darüber hinaus tatsächlich allen frei zugänglich gemacht wird. Das wird noch dauern, bis es soweit ist, dass zum Beispiel die Meinungs- und Pressefreiheit, als eine Lehre aus der Vergangenheit, überall auf der Welt erstritten ist und dieses zentrale Menschenrecht für alle gilt und wie bei uns, als ein Grundgesetz mit äußerst noblem Verfassungsrang verankert ist – da brauchen wir noch unendlich viel Geduld.

Ich möchte es noch erleben, dass die Menschen wieder kritisch bleiben und sich selbstverständlich mit Überzeugungen beschäftigen, die sie nicht teilen und ihren Gesprächspartner nicht nur als Projektionsfläche oder Zuhörer sehen. Auch wenn Demokratie vom Zuhören lebt und ich höre sehr gerne zu, wünsche ich mir manchmal, dass ich mich trauen würde, spontan frei zu sprechen, vielleicht sogar auf einer angemeldeten Bühne, auf einer Demonstration zum Beispiel.

Das kann ich leider nicht so gut. Ich schreibe lieber auf, was ich denke, schlafe eine Nacht darüber, destilliere das Geschriebene mit der Mentalität eines Beleuchters, teste meine Thesen Face to Face. So wie auch jetzt gerade. Denn ich gehe nicht davon aus, dass Sie im Moment mit Ihren Freunden oder Ihrer ganzen Familie gemeinsam über meinen Zeilen brüten. Obwohl ich mir aus ganzem Herzen wünsche, mit unserer Kolumne des Freien Netzwerks Kultur Leser und Leserinnen zu erreichen, die vielleicht einen zarten Hauch jünger sind, als ich heute werde. Vielleicht sogar die Generation, die nicht mehr öffentlich – rechtlich fernsieht.

Ich muss zugeben, dass ich in den vergangenen Tagen, über Ostern, sogar Spaß daran hatte – so wie früher meine Eltern, Freddy Quinn, Alexandra oder Juliane Werding zu hören. Die haben sich wohl in mein kindliches Empfinden eingesungen. An gleicher Stelle hört man heute Songs von Kate Bush, Fisher Z oder Talking Heads. Die Zielgruppe 50 plus hat sich also nicht geändert, ich gehöre jetzt einfach nur dazu. Und wissen Sie was, ich akzeptiere.

Kunst und Kultur sollten bei allem was man liest, hört, sieht und spricht immer mitgedacht werden: Und da auch dieses Wissen schon längst in der Welt ist, ist es eine sehr schöne Aufgabe für mich, Sie im Rahmen meiner Möglichkeiten ab und zu angemessen daran zu erinnern.

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