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TALKultur November 2023

10. November 2023, 20:04 Uhr / Es moderiert Brigitta Hildebrand

Chorgesang als soziales Experiment

Hayat Chaoui und der WoW-Chor – Beitrag von Sebastian Schulz

Hayat Chaoui und der WoW-Chor
Hayat Chaoui und der WoW-Chor

Gesang war schon immer ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens. Hayat Chaoui und ihr Vokalquartett räumte mit Mitte 20 die Preise bei „Jugend musiziert“ ab und so kam ihre Verbindung zu Wuppertal zustande, denn im Anschluss daran wechselte die Sängerin mit der wunderschönen Sopranstimme an die dortige Musikhochschule und schloss ihr Studium mit einigen Diplomen ab.

Einige Jahre später, 2013, übernahm sie die Fachbetreuung Gesang an der Bergischen Musikschule, und wiederum 2 Jahre spätere gründete sie den WoW-Chor. Das heißt „Women of Wuppertal“ und ist ein tolles Projekt, das zunächst auf einer Kooperation von Jobcenter und Bergischen Musikschule basierte. und Frauen mit Migrationshintergrund über das gemeinsame Singen fit machen sollte für den Arbeitsmarkt.

Zugleich bot Hayat Chaoui diesen Frauen einen geschützten Raum an zum sich austauschen und singen. Eine bunte Mischung von ca.60 Frauen aus vielen Nationen und einer Altersspanne von 20-80. Ein Kinderliederbuch ist so entstanden, einige Auszeichnungen hat der WoW-Chor erhalten und erst vor einigen Wochen wurde Hayat Chaoui mit dem Kulturpreis der Schuler-Stiftung in Wuppertal ausgezeichnet.


Zum Nachhören / Hayat Chaoui und der WoW-Chor

Retrospektive Ausstellung „Erinna König“ im von-der-Heydt-Museum

Meldung Brigitta Hildebrand

Retrospektive Ausstellung Erinna König
Retrospektive Ausstellung „Erinna König“

Sie empfand sich als politische Künstlerin, die Alltagsgegenstände transformierte und so auf neue Sichtweisen stieß. Den Blick neu einstellen, war ihr wichtig. Im Jahr vor ihrem Tod kam sie auf den Museumschef Roland Mönig zu, um nicht nur einen Teil ihres Nachlasses dem Museum zu überlassen, ihr war bewusst, dass sie kein langes Leben haben würde, aber wie plötzlich dann die Ausstellung ganz ohne die geplante Mithilfe der Künstlerin entstand, war für die Kuratorin Annika Bruns dann doch unerwartet. Sie musste tief graben nach Ausstellungsstücken, sowohl im Atelier von Erinna König sowie in der Skulpturenhalle des geistesverwandten Künstlers Thomas Schütte aus Neuss.

Interessante Werke sind entstanden, viele skulptural, wobei die Künstlerin sich eher als Malerin, denn Bildhauerin verstand. Wichtige Verständnishinweise geben oft die Titel, die König ihren Arbeiten gegeben hat. 6 Räume mit ihren Kunstwerken im Mezzanin des Museums lösen dadurch ganz unterschiedliche Gedankenketten beim Betrachten aus.


Zum Nachhören / Retrospektive Ausstellung „Erinna König“

TALKultur-Reihe - „Auf ein Wort...“ mit dem Architekten Hans Christoph Goedeking der Bergischen Synagoge in Wuppertal-Barmen - mit Brigitta Hildebrand

Der Architekt Hans Christoph Goedeking berichtet über die Erbauung der Bergischen Synagoge

Hans Christoph Goedeking
Hans Christoph Goedeking

Es war eine sehr gute Nachricht für die mittlerweile wieder auf über 2000 Mitglieder angewachsene jüdische Kultusgemeinde, als Ende der 1990ger Jahre die Evangelische Kirche im Rheinland der Jüdischen Kultusgemeinde ein Grundstück der Kirche Barmen-Gemarke überließ, um darauf eine Synagoge zu errichten. Auch deshalb, weil in genau dieser Kirche 1934 die Barmer Erklärung zum Widerstand gegen den Nazi-Totalitarismus verfasst wurde.

Der Architekt Hans Christoph Goedeking berichtet mit vielen Einzelheiten über die Erbauung der neuen Synagoge. Er hat viele Details innen- und außenarchitektonisch in diesem Gebetshaus untergebracht, das reicht von der Fensterfront als Chanukka-Leuchter, über die zeltartige Glaskuppel im Zenit des Gebetsraumes (als Schechina, das Himmelslicht), die von einer Davidstern-Stahlkonstruktion getragen wird bis hin zu den vor der Synagoge errichteten Lüftungssäulen, die auch auf die beiden biblischen Tempelsäulen Jachin und Boas verweisen und ein markantes Eingangstor zur Synagoge bilden.

Festschrift zur Einweihung der neuen Bergischen Synagoge in Wuppertal
Festschrift zur Einweihung der neuen Bergischen Synagoge in Wuppertal

Eine weitere Besonderheit ist der weltweit kleinste Raumabstand zu einer christlichen Kirche mit nur 5 m. Die gute Nachbarschaft zur Kirche Barmen-Gemarke besteht nun seit weit über 20 Jahren und wird vom Leonid Goldberg, Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde, gerne als „Wunder von Barmen“ bezeichnet.

Die Bergische Synagoge kann natürlich auch besucht bzw. besichtigt werden. Den Kontakt dazu erhält man über: Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal, Telefon. 0202 371183

 


Zum Nachhören / „TALKultur – Auf ein Wort“ mit Hans Christoph Goedeking und Brigitta Hildebrand / Teil 1

Zum Nachhören / „TALKultur – Auf ein Wort“ mit Hans Christoph Goedeking und Brigitta Hildebrand / Teil 2

TALKulturkalender November 2023 von Dirk Domin

// Eine Art Flashmob-Chor gibt es am 18. November 23 in der Elberfelder Innenstadt zu hören: Ein Statement des Bergischen Chorverbands gegen Gewalt und Krieg im Nahen Osten. „One day“ heißt das Stück des jüdischen Sängers Matthew Paul Miller. Zu hören am 18. 11.23 um 16 Uhr. Geprobt wird vorab drei Mal in Remscheid. Informationen über www.wuppertal.de

// Im Loch an der Bergstraße gibt es im November auch wieder Chorproben, außerdem Jazz und Performances und am 18. November spielt „Das Ende der Liebe“- Dedicure, live. Nach dem Konzert legt neben dem DJ-Team aus dem Weinladen EstEstEst auch der großartige Michael Rütten aus Offenbach auf. Eintritt frei! Viele weitere Infos und Termine auf www.loch-wuppertal.de

// Wer am 18. November 23 Kunst mit Musik verknüpfen möchte, der sollte in den Skulpturenpark Waldfrieden gehen. Aktuell ist dort die Ausstellung „Light Poesis“ des Konzeptkünstlers Mischa Kuball zu sehen. Echo Ho und Ozan Tekin machen am 18. 11. 23 um 18 Uhr eine Sound-Performance in der Ausstellung. Kostenpunkt? Nur der normale Eintritt. Infos auf www.skulpturenpark-waldfrieden.de

// 50 Jahre „Die Börse“ wird mit 50 Bands gefeiert. Es ging los mit den Fehlfarben, über die Cover-Band Red Hot Chili Pipers am 15. 11. und am 23.11. stellt kein geringerer als Rainald Grebe seine Autobiographie vor. In „Rheinland Grapefruit“ erzählt er schonungslos von Herkunft unf Abgründen. Eine Lesung mit Konzert. Tickets über www.dieboerse-wtal.de

// Das Kino „Offstream“ in der Gathedrale hat die Türen wieder geöffnet und zeigt erneut Filme, die sonst nicht in Wuppertal zu sehen ist. Zum Beispiel „Vergiss meyn nicht“ über die Besetzung des Hambacher Forstes. Steffen Meyn hat den Dokumentarfilm gedreht, in dem er mit vielen AktivistInnen gesprochen hat. Dabei kam er auf tragische Weise ums Leben. Zu sehen am 5. Dezember 23 um 19:30h für fünf Euro Eintritt. Details auf www.offstream.de


Zum Nachhören / TALKulturKalender November 2023


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