Zara Gayk / Montag, 11. Januar 2021 / Kategorien: Zukunftslabor Orte, die börse die börse Was geschieht, wenn Kultur für alle Schichten und Altersgruppen zugänglich und erlebbar wird? Genau so kann ein kontinuierliches Labor entstehen. Mit diesem Vorhaben ging 1974 das Kommunikationszentrum die börse bundesweit als eines der ersten soziokulturellen Zentren an den Start. Für die langjährige erste Phase steht vor allem das markante Gebäude am Viehhof im Quartier Arrenberg, mit Konzerten, Festivals und dem legendären Wackeltreff. 1998 zog die börse an die Wolkenburg 100 in der Südstadt am Hesselnberg. Hier ist sie heute noch und arbeitet als gGmbH daran, die Ideen der Völkerverständigung, der europäischen Einigung, der Friedensarbeit, der Emanzipation und des Antirassismus mit einem vielseitigen Programm einzulösen. Neben Partys setzen Konzerte, Tanz und Theater, Poetry-Slams, Lesungen und spartenübergreifende Angebote für Kinder und Jugendliche beim Publikum bis ins hohe Alter ästhetische Akzente. (Kulturelle) Initiativen finden hier eine Heimat. Intern gibt es börsianer auf 14 festen Stellen, dazu die Gastro und Aushilfen. Im Programm präsentiert die börse pro Jahr ca. 200 Künstler*innen und Dozent*innen. Die börse finanziert sich zu 40 Prozent aus städtischen Zuschüssen, zu 20 Prozent aus eingeworbenen, öffentlichen Projektgeldern, zu 10 Prozent aus privaten Spenden und zu 30 Prozent aus im Veranstaltungsbereich erwirtschafteten Geldern. Projektarbeit liegt ihr am Herzen. Projekte wie „Lebe Liebe Deine Stadt. Tanz und Performance bewegen Wuppertal“ (2015 bis 2018) und die „DemokratieWerkstatt Hesselnberg-Südstadt“ (seit 2018) zeigen, wie die börse mit Interaktions und Partizipationsangeboten in die Stadt und das Viertel hineinwirkt. Sie sieht sich als Ermöglicherin, als aktiver Teil der sich verändernden Stadtgesellschaften, und nimmt wie ein Seismograph aktuelle Themen auf. Für Projektarbeit und Enkeltauglichkeit gilt: „Grenzen in der Gesellschaft sehen, erkennen, einreißen, feiern.“ „Es gibt weiter Luft nach oben“, so Lukas Hegemann, Geschäftsführer seit 2017, sei es angesichts der Beteiligung von Menschen anderer Kulturen (bisher noch 7 Prozent) oder im breiten Spektrum an Herausforderungen angesichts des Klimawandels. Die börse selbst sieht sich als Arbeitsort, um Utopien umzusetzen. Sowohl die Gegenwart als auch der Blick in die Zukunft prägen: „Kultur ist auch, wenn wir es selber machen. Kultur ist Lebensmittel. Kultur darf Spaß machen.“ Der Ort im Netz die börse vorheriger Artikel Café Swane nächster Artikel Färberei Drucken 1220