Zara Gayk / Montag, 11. Januar 2021 / Kategorien: Zukunftslabor Orte, Utopiastadt Utopiastadt Utopiastadt ist ein „andauernder Gesellschaftskongress mit Ambition und Wirkung“. Ein Zukunftslabor par excellence? Die Frage „Wie wollen wir leben?“ ist für Utopiastadt seit über zehn Jahren Dauerbrenner. Beate Blaschczok und Christian Hampe starteten anfangs mit einem Magazin. Ein Symposium, Ausstellungen, ein Stadtmacherfestival folgten. Am Mirker Bahnhof direkt an der Nordbahntrasse hat die pulsierende Utopiastadt mit vielen Unterstützer*innen ihre Heimat gefunden. Trägerin ist die Utopiastadt gGmbH, Gesellschafter der Förderverein. Ohne Grundfinanzierung via Stadt, Land oder Bund (über-)lebt das Unternehmen via Querfinanzierung, Projektarbeit, Vermietungen. Ankermieter sind u. a. das Café Hutmacher und eine Tanzschule. 150 bis 200 Ehrenamtler*innen und einige Bundesfreiwilligendienstler*innen geben aktiv den Puls. Aus dem grundsätzlichen „Recht, gehört zu werden“ ist eine Form des Zusammenarbeitens entstanden, bei der alles diskutiert und ausgehandelt wird, auch wenn Prozesse kompliziert werden können. Coworking-Arbeitsplätze, Reparaturwerkstätten, die Mirker Schrauba, der Radverleih, Open data und Open tech, Urban Gardening-Gruppen und weitere Module bündeln autark Fähigkeiten und Wissen, geben beides weiter. Vertreter*innen aller Bereiche treffen sich in Gremien. Hier ist jede*r für ihr und sein Projekt verantwortlich, hat Freiraum, spricht mit vielen Menschen, lernt in Aushandlungsprozessen unterschiedliche Bedürfnisse kennen. Durchhaltevermögen ist gefragt. Utopist*innen sanieren den alten Bahnhof und sichern seit 2018/19 eine Brachfläche von 40 000 m². Hier heißt es, ohne Masterplan Utopien zu erproben und einfach auszuprobieren: Wie kann es anders gehen? Wie können wir gemeinsam Gesellschaft gestalten? Selbstwirksamkeit, Solidarität, Kooperation und Empathie sollen zukunftsweisend die Nutzungsideen prägen, die sich an konkreten Bedarfen orientieren. Vom Viertel aus lokal, bundesweit bis in die Welt vernetzen und wirken sie, auch mit Kulturveranstaltungen (Konzerten, Ausstellungen, Lesungen, Performances) und Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Der internationale Architektur und Gebäudeenergiewettbewerb Solar Decathlon findet 2022 auf dem Utopiastadtgelände statt. Ob im Viertel mit Forum:Mirke, im Kontakt mit der Stadtverwaltung und in Netzwerken wie /devtal, Immovielien oder anderen: „Im kooperativen Miteinander arbeiten die Utopist*innen an einer lebenswerten Zukunft. Der Ort im Netz Utopiastadt vorheriger Artikel Oper Wuppertal Drucken 1557