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Worldcafé „Quo Vadis Kunst & Kultur“

Zusammenfassung der Gesprächsergebnisse // 8. März 2022 / Färberei

Das )) freie netz werk )) KULTUR hatte zum World Café in die Färberei in Oberbarmen eingeladen. Wir wollten mit einem Kreis von interessierten Personen und Künstler*innen Themen, die uns derzeitig in der Kunst- und Kulturszen wichtig erscheinen, gemeinsam besprechen und diskutieren. Es wurde sechs Gesprächstische eingerichtet, die die Anlaufpunkte für verschiedenste Ideen und Vorschläge wurden. In dieser kurz gehaltenen Dokumentation sind die Gesprächsinhalte zusammengefasst. Außerdem haben wir eine Fotostrecke von Ralf Silberkuhl zur Verfügung gestellt, die sich über das Menü aufrufen lässt.

Die Vorbereitungen für das World Café - unterbrochen für ein Foto für die Westdeutsche Zeitung / Foto: Michael Mutzberg
Die Vorbereitungen für das World Café – unterbrochen für ein Foto für die Westdeutsche Zeitung // Foto: Michael Mutzberg

)) Worldcafé-Tisch Diversität

Dokumentation // Phyllis Quartey

Frage // Wie steht es um Diversität in unserer Kunst- und Kulturszene?

Was brauchen wir? Der Space ist offen aber noch nicht offen genug, was die homogene Ausgangssituation gezeigt hat. Ein aktives Zugehen auf andere Communities und andere Zielgruppen könnte den Space aufwerten und neue Impulse geben. Wie wäre es mit einem Tag der offenen Türen oder einem Straßenfest?

Wo wollen wir hin? Ein stärkerer Zusammenhalt und nicht nur die Forderung nach Diversität sondern auch das aktive Hinarbeiten. Investieren in die Jugend kann das Interesse und das Bedürfnis nach Kultur und Kunst erwecken. Wer weiß, welche ungeahnten Talente oder Leidenschaften entdeckt werden.

)) Worldcafé-Tisch Geldbeschaffung / Kulturförderung

Dokumentation // Julia Wessel & Andreas M. Wiese

Frage // Wie können wir Geld beschaffen für Kunst & Kultur, Fördermöglichkeiten dafür?

Um die Erfolgschancen auf Fördermittel zu erhöhen, braucht es eine Professionalisierung in der Antragstellung und Abwicklung. Initiativen wie das FNWK können hierbei z.B.: als Antragsteller*innen fungieren, bei der Abwicklung unterstützen (evtl. finanziert durch Mitgliedsbeiträge oder Projektmittel), ein Netzwerk zum Teilen von Know-How und Entstehen von Kooperationen bieten, als Sprachrohr Kontakte zur Kulturpolitik und potenziellen Sponsor*innen herstellen, Bedarfe sammeln und in Kooperation mit Fördergebern (z.B. Kulturbüro) Beratungen ermöglichen. Wenn Künstler*innen einander in organisatorischer Bündelung bei der Geldbeschaffung unterstützen, bleibt mehr Raum für die Kunst.

)) Worldcafé-Tisch Barrierefreiheit

Dokumentation // Uwe Schinkel

Frage // Was bedeutet Barrierefreiheit in Kunst & Kultur, wo gibt es sie, was fehlt noch?

Neben grundsätzlichen Fragen, wie: Wer bestimmt eigentlich darüber, ob jemand Behindert ist? haben wir uns mit dem Abbau von Hürden in der Kulturarbeit ausgetauscht. So plant der Verein Insel e.V. einen barrierefreien Zugang zu allen Bereichen. Barrierefreien Webseiten und der Zugang zum Berufsfeld Kunst für Menschen mit Behinderung wurden angesprochen.

Nahezu alle Beteiligten sahen die Bereicherung ihrer Arbeit durch die stärkere Einbildung vom Behinderten und einer größeren Vielfalt im Kulturbetrieb. Vor allem aber müssen Barrieren in den Köpfen abgebaut werden.

)) Worldcafé-Tisch Pina Bausch Zentrum

Dokumentation // Zara Gayk

Frage // Welche Rolle kann die freie Kunst- und Kulturszene für das und im Pina Bausch Zentrum spielen?

Die Grundlage der Fragestellung ist die vierte Säule, oder wie es heute genannt wird, das vierte Handlungsfeld im PBZ. Es soll die Verbindung zur Stadtgesellschaft herstellen und auf partizipativem Weg die Menschen zur Mitwirkung an diesem Kulturort ermutigen. Dazu stellte sich schnell in der Runde die Frage, wie man wenig kunstaffine Menschen, die gegebenenfalls auch noch in ihren eigenen sozial-kulturellen „Blasen“ leben ansprechen und einbinden kann.

Das Stichwort war aufsuchende Kulturarbeit, die es ermöglicht Menschen mit ihren Alltagsthemen in Dialog zu bringen und daraus auch Kunst- und Kulturprojekte zu initiieren. Ein Beispiel aus der Theaterarbeit in Rotterdam schilderte der Runde das sehr anschaulich. Die Frage wie die partizipativen Prozesse in Wuppertal in Gang gekommen sind, zeichnete jedoch ein ernüchterndes Bild. Da bislang die zwei prozessbegleitenden Projektleitungen nicht erfolgreich eingerichtet werden konnten, steht mit Bettina Milz, der neuen Verantwortlichen für den Entwicklungsprozess, eine neue Personalie auf der Tagesordnung von der bislang Signale ausgesendet wurden, dass das vierte Handlungsfeld keine bedeutende Rolle mehr spielen wird.

Es bleibt die Frage offen, wie dieser Prozess weiterhin begleitet werden kann, damit das PBZ tatsächlich ein offener Ort für die Stadtgesellschaft werden kann und nicht in Schönheit stirbt.

)) Worldcafé-Tisch Nachhaltigkeit

Dokumentation // Uta Atzpodien

Frage // Welche Rolle können Kunst & Kultur für eine ökologische und soziale Nachhaltigkeit, ein nachhaltiges Wuppertal spielen?

Viel ist schon geschehen in Wuppertal, Aktionen, die Nachhaltigkeit über Kunst und Kultur greifbar gemacht haben: Die börse beispielsweise hat mit „Landpartien“, Fahrradtouren ins Grüne, auf Höfe, an zentralen Orten auf zukunftsweisende Initiativen aufmerksam gemacht, begleitet von Musik & Literatur. „LebeLiebeDeineStadt. Tanz und Performance bewegen Wuppertal“ hat wertvolle Akzente für mehr Gemeinschaftlichkeit und Entschleunigung gesetzt.

Die Mobile Oase fokussiert das Kennenlernen der Stadt und Menschen, greift die soziale Dimension der Nachhaltigkeit auf. Mehr Grün, mehr Kommunikation, mehr Dialoge, mehr Pflege, Patenschaften sind gefragt. Potentiale von Kunst & Kultur stecken in der Reflexion, in der kritischen Begleitung von Stadtentwicklungsfragen (wie Abriss & Neubau), per se dem besonderem Fokus auf Wahrnehmung.

Zugleich ist das eigene Hinterfragen wichtig: Wie sind künstlerische Prozesse aufgestellt? Wie sieht es mit den Material-Kreisläufen aus? Gibt es ein Öko-Controling? Es braucht ein gemeinsames Statement dazu. Die „Projektitis“, jeweils einzelne „neue“ Projekte zu fördern, ist nicht nachhaltig. Es braucht einen Extra-Fonds, Strukturen, um Nachfolgefinanzierungen und mehr Verstetigung zu ermöglichen, auch um Projekte, Filme, künstlerische Resultate mehr zu nutzen und zugänglich zu machen.

)) Worldcafé-Tisch „Politische Kunst“

Dokumentation // Andreas von Hören, Medienprojekt Wuppertal

Frage // Freie Themenwahl

Lasst uns politischer werden, auch in der Kunst! Künstler*innen können emotionale, sinnliche Aufmerksamkeit durch Kunst schaffen für politische, gesellschaftliche Diskurse wie z.Zt. die Kriegs- und Fluchtproblematik. Ein wesentliches Merkmal der Kunst und des künstlerischen Schaffensprozesses ist die Freiheit. Künstler*innen können sich mit Kunst positionieren, auch politisch.

Kunst reflektiert das Zeitgeschehen und repräsentiert die Künstler*in. Die Schaffung von größerer Diversität (Alter, Herkunft, sexuelle Orientierung etc.) ist politisch, damit Kunst nicht nur von privilegierten Künstler*innen für privilegierte Kunstrezipient*innen gemacht wird. Wenn „normale“ Bürger*innen Kunst schaffen, werden deren Lebensbedingungen und künstlerischen Ansätze in den Kunstwerken sichtbar für andere.

Politische Kunst ist i.d.R. progressiv - Wie gehen wir damit um, wenn Künstler*innen Inhalte präsentieren, die dem progressiven Mainstream entgegenstehen?

Politische Kunst schafft Konflikte, Kollisionen, Diskurse und Dialoge.

Kunst machen verschafft Selbstwirksamkeit in Zeiten der Ohnmacht. Kunstproduktion oder -rezeption gibt Auszeiten und Rückzugsmöglichkeiten in Kriegszeiten.

Julia Wessel vom Wuppertaler Kulturbüro // Foto Zara Gayk
Julia Wessel vom Wuppertaler Kulturbüro // Foto Zara Gayk
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Lars Emrich // 1. Vorsitzender
Zara Gayk // 2. Vorsitzende
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Uta Atzpodien // Vorstand

Vereinsregister –
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Finanzamt Wuppertal-Elberfeld: 132/5901/5166

 


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