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Warum ausgerechnet Wuppertal?

Von Tine Lowisch

Wir hatten vor ein paar Tagen Gäste aus Luzern bei uns in der Kunststation im Bahnhof Vohwinkel. Diese von Wuppertal restlos begeisterten Schüler der Schule für Gestaltung befanden sich mit ihren Professoren nicht, wie sonst üblich, nur einen Tag und eine ganze Nacht in unserer Stadt. Überraschenderweise erkundeten sie uns im Rahmen einer Exkursion zum Thema: Industrie, Fleiß und Arbeit eine ganze Woche lang. Und weil sie sich schon Freitagmittag auf den Rückweg machen mussten, kam es zu einem Phänomen, das ich sonst nur als gängiges Ritual auf dem ersten Kunstmarkt kenne. Wir hatten tatsächlich unsere erste eigene Preview.

Tine Lowisch - Foto: Claudia Scheer van Erp
Tine Lowisch - Foto: Claudia Scheer van Erp

Diese dient normalerweise dazu, eine wie auch immer topinteressierte Gruppe von Personen durch eine Kunstausstellung zu führen, bevor diese überhaupt eröffnet ist. Und da die Schweizer unbedingt unsere Ausstellung Haus der Geschichte von Eckehard Lowisch im Rahmen ihrer Recherche erleben und natürlich auch die Skulpturengruppe bei uns auf dem Bahnhofsvorplatz besichtigen wollten, haben mein Mann und ich es ihnen ermöglicht.

Alle waren sehr zufrieden mit ihrer Woche in Wuppertal und voller schöner Eindrücke. Sie schwärmten zum Beispiel von ihren aufregenden Schwebebahnfahrten, von ihren Besuchen im Von der Heydt-Museum, im Skulpturenpark Waldfrieden, im Museum für Frühindustrialisierung im Historischen Zentrum. Vor uns standen sehr beeindruckte Wuppertal Touristen, die allerdings, so erzählten sie uns auch, eines nicht nachvollziehen konnten. Jedes Mal, wenn es zu einer Kontaktaufnahme mit Einheimischen, mit uns Wuppertalern, gekommen war und in den Gesprächen ihr Schweizer Akzent zu der unverblümten Nachfrage führte, woher sie denn kämen — bekamen sie ohne Ausnahme eine unglaubliche Frage gestellt, die mich sehr nachdenklich stimmt: Wenn ihr in Luzern, oder sogar in Paris sein könntet, warum kommt ihr denn dann ausgerechnet zu uns nach Wuppertal?

Hier schwingt viel mit, das noch sehr weit entfernt ist von „Köln ist ein Gefühl“ oder „Ich bin ein Berliner“. Aber das wird schon. Wenn irgendwann in ferner Zukunft Reisende ganz selbstverständlich sogar zehn Tage für einen Aufenthalt in Wuppertal einplanen werden, um im Pina Bausch-Zentrum an der Kluse die Nähe zu einer weltbedeutenden Ausnahmekünstlerin zu finden, wenn sie die etwas andere und ungewöhnlich durchgeführte Bundesgartenschau, die unsere wunderbaren, großzügig angelegten Parkanlagen mit den vielen bereits vorhandenen, alternativen Stadtgartenkonzepten nachhaltig in Einklang bringt und auch für Touristen erlebbar macht, wenn die soziale Frage bei uns nach 200 Jahren endlich nach intensiver Analyse beantwortet wird — selbst dann wird der geneigte Wuppertaler immer noch denken: Warum bin ich nicht in Luzern?

Aus eigener Erfahrung kann ich dazu nur sagen: Luzern und Paris sind ganz schön teuer und wir haben uns einen Besuch dort eigentlich immer nur verdient, wenn wir beruflich unterwegs waren und die Kosten vom Auftraggeber übernommen wurden. Wohingegen ich hier vor Ort, wenn ich in meinem kleinen Garten Nr. 9 sitze, oft denke: Fühlt sich gut an, da wo ich bin.

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