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Mit vereinter gesellschaftlicher Kraft vorankommen

Von Tine Lowisch

Wie wäre es, wenn wir dem gegenwärtigen Wachstumsgedanken, dem scheinbar unaufhaltsamen technologischen Fortschritt, der offensichtlich nicht, wie versprochen, uns Allen zugutekommt, ein überfröhliches Adieu zurufen? Oder wir versuchen würden, dem Ganzen wenigstens adäquat die Stirn zu bieten? Geschichte ist immer das, was erzählt wird und man erzählt sich, dass es eine Zeit im alten Jahrtausend gab — und das ist ja noch nicht so lange her — da führte die Erfindung der Waschmaschine dazu, dass die gesamte Gesellschaftsordnung herumgeschleudert wurde. Was war passiert? Die Frauen legten mit Begeisterung die Waschbretter zur Seite und setzten ihre Kräfte frei. Man konnte sich damals nicht genau vorstellen, wie grundsätzlich sich die Dinge daraufhin ändern würden.

Tine Lowisch - Foto: C. Scheer van Erp
Tine Lowisch - Foto: Claudia Scheer van Erp

Und nun wiederholt sich die Geschichte. Denn, wenn es stimmt, dass die Phase euphorischer Hoffnung, die immer mit Inspiration und Innovation einhergeht, dieses Streben nach dem Besonderen ein Motor ist, der Fantasie tankt - eine Ressource also, die Kunst- und Kulturschaffende im Überfluss haben, stimmt es auch, das Geräte nur so smart sein können wie ihre Benutzer? Was damals Waschmaschine, Telefon und Automobil waren, entspricht heute den intelligenten, digitalen Systemen. Und wieder ist es natürlich angenehm, entstehende freie Zeit vermeintlich sinnvoll zu nutzen. Da wird heute Work- Live-Balance angestrebt, sportliche Selbstoptimierung betrieben, oder es wird achtsam die eigene Kreativität entdeckt. Könnte es nicht sehr viel interessanter sein, innezuhalten und all dies erst einmal nicht zu tun? Und mit der Erfahrung aus den Konsequenzen der Industriellen Revolution, jetzt schon eine mögliche Konsequenz der bereits angelegten Digitalen Revolution zu erkennen. Sind da Tendenzen einer Dekadenz, die sich tarnt?

Eigentlich hat ja jeder genug Zeit, sich um das Wesentliche zu kümmern: Es muss doch bei Allem, worauf wir uns in Zukunft freuen, darum gehen, das Beste und Besondere jedes Einzelnen als Bestandteil eines gemeinsamen Ganzen zu begreifen. Dieser Gedanke, dass das möglich sein könnte, gibt mir tatsächlich Sicherheit und zusätzlich das aufregende Gefühl von Geborgenheit.
Was für eine zukunftsweisende Performance wäre das, den Turn-Around unserer Verhaltensweisen aktiv zu schaffen. Das wäre wirklich singulär. Nicht nur passiv hinschauen, sondern aktiv durch Verzicht, Altruismus, Wahrung der Verhältnismäßigkeiten und natürlich durch generationsübergreifendes Handeln die Konten, die sich weiter sehr ungleich verteilt füllen, mal ein bisschen umzuschichten. Das wäre eine geniale menschliche Meisterleistung im Sinne der Kunst und müsste von unserer spätmodernen Gesellschaft gefeiert und überdurchschnittlich prämiert werden. Dann wäre es nicht so anstrengend für uns, so aufzehrend für die Natur, so verdrängend für die Kultur, so kühl für die Wissenschaft und so infantil verspielt in so vielen Bereichen der technischen Anwendungen. Es hört sich paradox an, aber das Besondere ist immer das, was wir noch nicht wissen, woran Künstler aber glauben. Vielleicht sollten wir uns mit unserer verbleibenden gesellschaftlichen Kraft visionär und sozialverträglich zeigen, um weiterzukommen. Ich stelle mir das ganz leicht vor.

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