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Kunst dagegen ist Kunst dafür

Weltweit heißt es, wach zu bleiben, um die Freiheit der Kunst zu bewahren.

Von Uta Atzpodien

In den Sommerferien ist alles ruhiger als sonst. Ich kann innehalten, mich mit Fragen befassen, die Zeit brauchen. Kürzlich habe ich den Dokumentarfilm „Kulturkampf von rechts“ auf der Mediathek von 3sat gesehen, der mit den Worten endete: „So große Bedeutung hatten Theater und Museen schon lange nicht mehr. Es sind die Räume, in denen wir um unsere Zukunft streiten“.
Kunst ist gefragt, das ist gut so, die Umstände weniger. Ein Kulturkampf ist im Gange, der sich stark auf Kunst und Kulturpolitik auswirkt. Ein Viertel der Europäer haben Rechtspopulisten gewählt. Auch außerhalb Europas treffen gewählte rechtspopulistische Regierungen Entscheidungen, die die Menschenwürde gefährden und die Zukunftsperspektiven der ganzen Welt ethisch fragwürdig beeinflussen.

Uta Atzpodien - Foto: Ralf Silberkuhl
Uta Atzpodien - Foto: Ralf Silberkuhl

Künstler*innen selbst sind bedroht und machen mobil gegen den Rechtsruck samt seiner fatalen Auswirkungen für den Klimawandel. Schon letztes Jahr im September forderte der Schauspieler Harrison Ford in San Francisco auf dem „Global Climate Action Summit“ mit bewegenden Worten Haltung ein.
In der Sommerzeit positioniert sich hier in Wuppertal seit Jahren das Sommerkino Talflimmern. Viele der Filmabende vermitteln gesellschaftlichen Weitblick und rütteln mit künstlerischen Statements wach, wie letztes Wochenende der Film „Capernaum – Stadt der Hoffnung“ von Nadine Labaki, in dem ein Straßenjunge aus Beirut seine Eltern verklagt, ihn ohne Chance auf Würde in die Welt gesetzt zu haben.

Im Vorspann zeigen die Organisatoren Mark Rieder und Mark Tykwer den Clip „Kein Ort für Nazis“. Solche Momente erinnern mich daran, wie wichtig es ist, Haltung zu zeigen. Es ist ein Zeichen unter vielen anderen, um die Welt wach, würdevoll und lebendig zu halten.

Bundesweit haben sich mit „Die Vielen“ Künstler*innen zusammengetan, die sich aktiv für Offenheit, Toleranz und Vielfalt engagieren und den Blick konkret auf das eigene Umfeld schärfen, um Grenzüberschreitungen sichtbar zu machen, Ressentiments: „#glänzenstattausgrenzen“.Der anfangs erwähnte Doku-Film stellt dieses buntglänzende Engagement eskalierenden, gewaltgeprägten Straßenszenen gegenüber, berichtet von Mordrohungen, denen eine polnische Schauspielerin ausgesetzt ist.

Theater und Kunstkollektive in ganz Deutschland sehen sich von rechten kulturpolitischen Forderungen bedroht. Weltweit ziehen rechtspopulistische Regierungen Kunstschaffenden einer Zensur gleich den Boden weg, wie jüngst in Polen und Brasilien. In „Kulturkampf von rechts“ diagnostiziert der Anwalt für Kunstrecht Peter Raue einen Angriff auf die Kunstfreiheit. Umso dringlicher werden uns folgende Fragen weiter begleiten, im eigenen Kunstschaffen und in der Gesellschaft: Wogegen sind wir? Wofür? Für welche Werte stehen wir ein? Wie setzen wir sie kreativ um? Nur so können wir uns Freiheit und Menschlichkeit bewahren. Beflügelnd sind diejenigen, die dazu beitragen, wie beispielsweise der Wuppertaler Künstler Andy Dino Iussa, der mit seinem Lebensgeschichten-Projekt „Global village: Lernort Lennep“ jüngst den Preis der Deutschen Bischofskonferenz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus verliehen bekommen hat. Foren sind gefragt: Im September feiert die Bandfabrik im Osten der Stadt ihr 20-jähriges Bestehen und lädt für 21. September zusammen mit dem Freien Netz Werk Kultur zur kreativen Debatte „Kunst gegen Rechts?“ ein.

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