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Geschichten weben Stadt und Zukunft

Von Uta Atzpodien

„Ein Teppich ist eine Geschichte. In ihr verbergen sich unzählige andere Geschichten“, erklärt die alte Georgierin Stasia einem elfjährigen Mädchen im Roman „Das achte Leben. Für Brilka“. „Du bist ein Faden, ich bin ein Faden, zusammen ergeben wir eine Verzierung, mit vielen anderen zusammen ergeben wir ein Muster.“ Dieses Bild von einem Teppich bewegt mich. In unserer Textilstadt Wuppertal wirkt es ganz eigen. Was bewirkt das Leben der Menschen miteinander? Wie webt sich ein Teppich daraus?

Uta Atzpodien - Foto: Ralf Silberkuhl
Uta Atzpodien - Foto: Ralf Silberkuhl

Die Romanfiguren in ihrem von der Geschichte durchdrungenen Familienepos hat die georgische Schriftstellerin Nino Haratischwili erschaffen. Seit sie elf Jahre alt ist, lebt sie in Deutschland und schreibt auf Deutsch. Ihr Heimatland Georgien, das dieses Jahr Schwerpunkt der internationalen Buchmesse in Frankfurt war, kommt über sie und ihre Worte nach Wuppertal. „Die Katze und der General“ heißt ihr neues Buch. Am 9. November wird die Autorin zur „Literatur auf der Insel“ im Café Ada in unserer Stadt sein, im Gespräch. Ich freue mich darauf.

Warum reizt mich der Teppich als Symbol für die vielen Geschichten, die das Leben, die Menschen, Stadt und Land weben und bewegen? Das erinnert mich an Akteure, Orte und Ereignisse, die unsere Stadt in einem vielfarbigen Glanz erscheinen lassen, an engagierte Menschen, die alte Muster erkennen und neue Muster weben. Sie bestimmen, wie unser aller Lebensteppich in Zukunft aussehen wird. Einem Stern gleich sind die „Bergischen Klimagespräche“ vor zehn Tagen in kleinen Gruppen durch die ganze Stadt gezogen, haben in ihren Stadtexpeditionen erforscht, befragt, hinterfragt. Die Geschichten der

Kunstorte und -akteure, das unkonventionelle Kennenlernen und die eigenwilligen Begegnungen weben den Teppich der „Zukunftskunst“ weiter.

All das, was weiter daraus entstehen wird, seien es Filme, Fotos, Artikel oder sicher auch neue kreative und dramaturgisch ungewöhnliche Formate, sie werden weiter davon erzählen. Headlines einer imaginären Zeitung aus dem Jahr 2023 könnten lauten: Stadtverwaltung wird Stadtverwandlung! Das letzte Auto verlässt die Innenstadt! Leerstehendes Primark-Gebäude wird Textil-Upcycling-Werkstatt! Oper Wuppertal fusioniert mit Mobiler Oase Oberbarmen!

Viel ist los derzeit, um den zukünftigen Stadtteppich nachhaltig kreativ zu gestalten: In der Kunststation im Bahnhof Vohwinkel lädt die Ausstellung „Das Tal nach der Flut: BuGa X Klima“ ein. Eine Gruppe von Studenten der Bergischen Universität Wuppertal hat untersucht, was eine Bundesgartenschau ist und wie sie zu einem Instru­ment zur Anpassung an den Klimawandel im Tal werden kann, ganz explizit nach den eigenen Erfahrungen mit der Flut Ende Mai 2018. Die Frage „Was wird Wuppertal aus sich machen?“ treibt sie. Die Geschichte der BuGas gibt Aufschluss. Die bildnerischen Visionen und Zukunftsszenarien sind inspirierend für das weitere Weben: Sei es der Gehweg auf dem Schwebebahngerüst, die grünen überbordenden Dachgärten, Stadtfarmen an der Wupper oder ein riesengroßer Teich am Döppersberg. Mir gefiel, wie der Dekan Prof. Felix Huber beschrieb: „In Wuppertal gibt es soviel hidden spaces, unfertige Räume, die darauf warten, dass man sie wachküsst.“ Wie unsere Zukunft im sich webenden Teppich von Stadt, Menschen und Geschichten aussehen kann, hängt von unserer menschlichen Kreativität ab.

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