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Die Literatur als Motor

Von Max Christian Graeff

#SchönLügen lautet das Motto der hiesigen Literaturbiennale; die Thematik rund um das Ringen der Dichtung mit der Wahrheit ist so alt wie das Schreiben selbst. Die Diskussionen des medialen Wandels lassen es aufkochen und zeigen es nicht nur als Rückschau und Verschriftlichung von gestern und heute, sondern als Diskurs über das ungewisse Morgen. Zum vierten Mal lädt die Stadt Gäste der literarischen Welt in unser Tal und zieht damit eine gelingende Konsequenz aus den einst so knapp gehaltenen und oft fast vergessenen vorigen Aktionen des Literaturmarktes in der VHS (ab 1984), der Wuppertaler Literaturtage sowie der Aktivitäten des Literaturhauses und der verschiedenen Autorengruppen und Initiativen.

Max Christian Graeff - Foto: C. Paravicini
Max Christian Graeff - Foto: C. Paravicini

Literatur als Sparte der Kulturverwaltung hatte auf dem Tiefpunkt vor etwa 20 Jahren ein Jahresbudget von 10 000 Mark; es wurden also per annum weniger als drei Pfennig pro Kopf für die Förderung dessen ausgegeben, was kulturell klärt und bindet, aufreißt und versöhnt, anregt und zusammenhält. Für jenes, was später einmal zu lesen sein soll über unsere Stadt, für alles Schrifttum, das übrigens erst seit Anfang des 19. Jh., seit den Tagen des industriellen Booms, als „Literatur“ (und als „schön“) bezeichnet wird. Auch vorher schon blühte hier die Schriftstellerei, doch erst jetzt wurde sie zum relevanten Reflektor und Motor, zum Entwurf wie auch zum Archiv gesellschaftlicher Wandlungen. Mit der Verbreitung des Buches als Industrieprodukt wurden Autorinnen und Autoren aus dem Tal (und davon gab es natürlich besonders viele) weltweit gelesen, oftmals in Unkenntnis ihrer Herkunft.

„Ihr habt Eure Dichter, […] Eure Träume von freieren Horizonten zugrunde gerichtet“, klagt Paul Zech in „Die Reise um den Kummerberg“ (1924), nachdem er zuvor selbst schon entgegnet hatte: „Falsch: Die Wuppertaler Dichter von Rittershaus bis Jansen haben die Deutsche Literatur verspießbürgerlicht. Wer nicht mitmachte, flog. Und war draußen zuweilen das, was er im engen Tal nicht werden durfte, nämlich: ein knorriger Kerl!“ - Knorrige Autoren in großer Zahl und Vielfalt (und ebenso „spießbürgerliche“) prägen auch heute das literarische Tal, und kaum eine Großstadt geht (bei aller erfolgreichen, verdankenswerten Mühe) so verlegen mit ihnen um.

Zugegeben, es ist nicht leicht: Bis Literatur entstanden, publiziert und wahrnehmbar geworden ist, fordert sie vom Ausübenden etwas, das aller Vernetzung, Gruppenbildung und Öffentlichkeit erstmal entgegensteht: das Alleinsein, die Heimlichkeit, die Konzentration nach innen. Literatur ist angewiesen auf die Geduld der Förderer und das Bedürfnis des Publikums; sie muss angefragt werden und in der Tendenz zu spüren bekommen, dass sie unverzichtbar ist und für den gesellschaftlichen Wandel dringend gebraucht wird, egal ob als Heimatdichtung, Unterhaltung, Avantgarde oder Weltliteratur. Diesen Wunsch nicht nur stoßweise, sondern im Alltag zu formulieren hat unsere Stadt noch nicht (wieder) gelernt.

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